Verhütung mit dem Oura-Ring und Natural Cycles - meine Erfahrungen

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Ich nutze den Oura-Ring seit mittlerweile 1,5 Jahren - auch zur Verhütung mit der NFP (Natürliche Familienplanung) Methode. In diesem Beitrag teile ich mit euch meine Erfahrungen, habe Vor- und Nachteile zusammengefasst und erkläre, wie diese Art der hormonfreien Verhütung überhaupt funktioniert.

Unboxing meines neuen silbernen Oura-Rings, den ich zur Verhütung nutze.

Warum sollte ich eine natürliche Verhütungsmethode verwenden?

Ich bin nach verschiedenen Verhütungsmethoden wie der Pille und dem Kupferball letztlich bei NFP (Natürliche Familienplanung) gelandet. Warum? Weil die Pille bei mir zu Beschwerden wie häufigen Blasenentzündungen geführt hat. Das muss nicht bei allen Frauen der Fall sein und trotzdem finde ich es wichtig, dass auch über Alternativen zu den gängigen Verhütungsmethoden aufgeklärt wird. NFP kann (anders als der Name klingt) auch als hormonfreie Verhütungsmethode verwendet werden. Durch die Beobachtung verschiedener Körpersymptome wie Zervixschleim, Muttermund und vor allem Basaltemperatur, wird der Eisprung bestimmt und damit der Zyklus in fruchtbare und nicht-fruchtbare Tage aufgeteilt. Denn anders, als uns damals im Sexualkundeunterricht beigebracht wurde - eine Frau ist nicht den gesamten Zyklus über fruchtbar. Tatsächlich lassen sich die fruchtbaren Tage mit regelmäßiger und richtiger Anwendung auf etwa sieben Tage im Zyklus genau bestimmen. Wer mehr zu dieser Methode lernen möchte, dem kann ich diesen Ratgeber* empfehlen.

Gleichzeitig lernt man über die Anwendung dieser Methode seinen Körper besser kennen und kann viele Nebenwirkungen, die andere Verhütungsmethoden haben. Natürlich muss man das Ganze regelmäßig und zuverlässig anwenden - und genau das war bisher das Problem!

Wie kann ich den Oura-Ring zur Verhütung verwenden?

Der Oura-Ring* ist ein Wearable, das ähnlich wie andere Fitnesstracker dazu verwendet werden kann, die tägliche Aktivität, den Schlaf und andere Parameter zu erfassen. Der Fokus liegt bei Oura aber besonders auf den Themen Wellbeing und Gesundheit - also nicht so sehr auf der reinen Erfassung von Sport. Ein Parameter, den der Oura-Ring als eine der einzigen Wearables am Markt erfasst, ist die nächtliche Temperatur. Und da sich die Temperatur einer Frau über den Zyklus hinweg unterscheidet, kann man hier in puncto Verhütung ansetzen - mit der symptothermalen Methode. Anders als andere Messmethoden, muss man sich mit dem Oura-Ring morgens keinen Wecker stellen, um zu messen, keine Messdaten umständlich irgendwo notieren und auch die Auswertung läuft von ganz allein. Dazu nutzt Oura eine Schnittstelle mit Natural Cycles - einer App, die in der EU sogar als Verhütungsmittel zertifiziert wurde. Sie nutzt die Daten von Oura und berechnet damit die fruchtbaren und nicht-fruchtbaren Tage. Man erhält jeden Tag ganz übersichtlich einen Score und weiß damit, ob man verhüten sollte, oder eher nicht.

Wichtig an dieser Stelle ist nochmal zu betonen, dass NFP und auch die Natural Cycles App nicht mit der oft belächelten „Kalendermethode“ zusammenhängt. Es werden echte Daten verwendet, die individuell zugeschnitten die fruchtbaren Tage bestimmen. Bei typischer Anwendung hat die Verhütung mit Natural Cycles und Oura einen Pearl-Index von 7,0. Die perfekte Anwendung hat aber einen Index von 2,0 und dabei bedeutet perfekt, dass kein ungeschützter Geschlechtsverkehr an roten, also fruchtbaren Tagen stattfindet. Damit liegt die Verhütungsmethode in einem besseren Bereich als die reine Verhütung mit Kondom (Pearl-Index von 2 bis 12).

Wie funktioniert die Verhütung mit dem Oura-Ring und Natural Cycles?

Sobald man seinen Oura-Ring* besitzt und ihn etwa zwei Wochen getragen hat, ist eigentlich alles ganz einfach: Man trägt ihn nachts, synchronisiert morgens die Daten in die Oura-App, woraus sich Natural Cycles widerum die Daten holt. Nach nicht mehr als 30 Sekunden siehst du in der App deine heutige Fruchtbarkeit und ob du verhüten solltest. Das Ganze geht super schnell, synchronisiert sich zuverlässig und funktioniert quasi nebenbei.

Übersicht in Natural Cycles

So sieht die tägliche Übersicht in der App Natural Cycles aus, sobald die Daten aus der Oura App synchronisiert wurden. Du siehst deine aktuelle Fruchtbarkeit, deinen Zyklustag und unten die Vorschau deiner Temperaturkurve.

Meine Erfahrungen nach 1,5 Jahren Verhütung mit dem Oura-Ring

Da ich den Oura-Ring jetzt seit über einem Jahr nutze und mittlerweile 18 Zyklen mit der Kombi verhütet habe, möchte ich ein wenig über meine Erfahrungen berichten.

Zu Beginn war das Tragen des Rings etwas ungewohnt, aber ich muss sagen, dass ich mich nach 2-3 Tagen total daran gewöhnt habe. Ich trage ihn aber auch am Ringfinger und nicht wie oft empfohlen am Zeigefinger. Allerdings soll laut meiner Recherche hier die Messung genauso akkurat sein. Auch nachts stört mich der Ring überhaupt nicht.

Die Akkulaufzeit ist für mich ein weiterer Pluspunkt. Der Ring muss nur etwa alle 7 Tage geladen werden und ich habe so wirklich selten eine Messung verpasst, weil der Akku leer war. Das Aufladen geht super schnell und ich erledige das häufig während des Duschens.

Die Kombi aus den zwei Apps hat bei mir die gesamte Zeit über nie Probleme gemacht. Die Synchronisation klappt jedes Mal schnell und zuverlässig und man benötigt kein großes Vorwissen über die NFP-Methode. Die Natural Cycles App erklärt jede Zyklusphase sehr gut und bietet eine Menge Ressourcen zum Thema Zyklus und Verhütung an.

Ich habe auch bisher in jedem Zyklus anhand meiner Temperaturkurve einen Eisprung feststellen können. Da ich die NFP-Methode davor 1-2 Jahre mit einem normalen Basalthermometer* angewendet habe, kann ich auch den direkten Vergleich zu dieser Anwendung sehen. Für mich wirkt die Messung mit dem Oura-Ring genauso akkurat, da es ja vor allem um die Temperaturunterschiede geht. Gleichzeitig ist es für mich einfach angenehm, nicht jeden Morgen an die Messung denken zu müssen, sondern einfach meinen aktuellen Status in der App sehen zu können. Ganz nebenbei finde ich den Ring auch ein schönes Accessoire, das hochwertig aussieht und weniger aufdringlich ist wie eine klobige, schwarze Smartwatch.

Für mich ist die Art der Verhütung, nachdem ich die Pille, den Kupferball und die klassische NFP Methode mit Basalthermometer ausprobiert habe, mit Abstand die einfachste und am besten verträglichste Verhütung.

Ich kann verstehen, dass diese Art der Verhütung nicht für jeden etwas ist. Dennoch kann ich es nur jedem empfehlen, mal mit einem normalen Basalthermometer* (Das es bereits für ein paar Euro zu kaufen gibt) den eigenen Zyklus zu beobachten. Man muss zum Beispiel nicht direkt zusätzliche Verhütung wie das Kondom weglassen, sondern kann mit der Methode erst einmal warm werden. Sobald man sich sicher fühlt, kann man dann immer mehr Tage hinzunehmen, an denen nicht verhütet wird, weil man nicht fruchtbar ist. Dadurch kann man sich langsam an die Anwendung herantasten.

Für mich ist die Art der Verhütung, nachdem ich die Pille, den Kupferball und die klassische NFP Methode mit Basalthermometer ausprobiert habe, mit Abstand die einfachste und am besten verträglichste Verhütung. Ich habe ein Gefühl für mich uns meinen Zyklus entwickeln können und kann gleichzeitig auf Hormone verzichten. Dafür nehme ich auch den etwas höheren Preis in kauf. Die Vorteile und Nachteile der Verhütung mit dem Oura-Ring und Natural Cycles habe ich hier nochmal übersichtlich zusammengefasst.

Vorteile der Verhütung mit dem Oura-Ring und Natural Cycles

  • einfache Anwendung und Bedienung

  • Messung ohne Weckerstellen und händischem Übertragen der Daten

  • übersichtliche und einfach verständliche App

  • Überblick über mehrere Zyklen und hilfreiche Tipps in der App

  • weitere Parameter wie Schlaf und Aktivität werden zusätzlich ausgewertet und in Zusammenhang mit dem individuellen Zyklus gesetzt

  • die roten Tage, also die Tage, an denen du verhüten solltest, werden mit langfristiger Anwendung immer weniger

  • Zyklusschwankungen (wie z.B. eine verkürzte Lutealphase) können frühzeitig erkannt werden

  • Anwendung auch während eines Kinderwunsches möglich (durch genaue Bestimmung der fruchtbaren Tage)

  • hormonfrei und trotzdem einfach in den Alltag zu integrieren

  • mit einem Temperaturabfall kann man den Beginn der Periode genau vorhersagen

Nachteile der Verhütung mit dem Oura-Ring und Natural Cycles

  • teure Erstanschaffungskosten (ab 329 € für den Ring)

  • laufende Kosten für die Abonnements der Apps (5,99 € pro Monat für die Oura App und 9,99 € für die Natural Cycles App) -> Mit diesem Link könnt ihr 20 % auf das jährliche Abonnement sparen und erhaltet ein kostenloses Basalthermometer.

  • bei stark schwankenden oder unregelmäßigen Zyklen kann die Methode weniger zuverlässig sein

  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten

  • Faktoren wie Fieber, Alkohol, Schlafmangel oder Stress können die Temperaturmessung verfälschen und so die Verlässlichkeit der Daten beeinflussen

  • der Ring muss jede Nacht getragen werden, damit die fruchtbaren Tage genau bestimmt werden können

  • persönliche Gesundheitsdaten müssen an zwei Apps weitergegeben werden (Stichwort Datenschutz)

Mein Fazit der Verhütung mit dem Oura-Ring

Seit 1,5 Jahren nutze ich den Oura-Ring zusammen mit der Natürlichen Familienplanung (NFP), und ich muss sagen: Es hat mein Verständnis von meinem Körper komplett verändert. Diese Kombination ist für mich die perfekte hormonfreie Verhütungsmethode.

Mit dem Oura-Ring ist die Anwendung super einfach: keine Wecker, kein manuelles Eintragen, und die App liefert alle Infos direkt auf einen Blick. Besonders praktisch finde ich die Verbindung zur Natural Cycles App, die die Daten automatisch auswertet und mir jeden Morgen zeigt, ob ich verhüten sollte oder nicht.

Ich hatte vorher Probleme mit hormonellen Methoden wie der Pille, die bei mir Nebenwirkungen wie häufige Blasenentzündungen ausgelöst haben. Der Wechsel zu einer natürlichen Methode war für mich ein echter Gamechanger. Klar, NFP und der Oura-Ring erfordern ein bisschen Konsequenz – man muss die Methode regelmäßig anwenden. Aber genau das macht es auch spannend, weil ich meinen Körper besser verstehe und mich viel wohler fühle.

Hormonfrei, zuverlässig und super easy in der Anwendung: Für mich ist der Oura-Ring in Kombination mit NFP die perfekte Lösung. Hast du Fragen zu den beiden Apps oder der Verhütung mit dem Oura-Ring im Allgemeinen? Schreib sie mir gerne in die Kommentare!

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